Untersuchungsgebiet

Untersuchungsgebiet

Im norddeutschen Tiefland haben die letzten Eiszeiten zu räumlich stark differenzierten Standorts­verhältnissen geführt. Zudem be­ste­hen hier schon heute deutliche klimatische Unterschiede. So nehmen die Nieder­schläge von Westen nach Osten deutlich ab und die Temperatur­unterschiede zwischen Sommer und Winter nach Osten zu.

In diesem Gebiet haben sich in den vergangenen Jahr­hunderten vielfältige, Identität stiftende Kultur­land­schaften entwickelt und noch heute überwiegen hier die länd­lichen Räume. Ab Mitte des 19. Jahr­hunderts begann man die damals vorhandenen aus­ge­dehnten Moor-, Heide- und Dünen­flächen groß­flächig aufzuforsten. Dabei verwendete man vorrangig die anspruchslose Kiefer. Die Wald­fläche wurde so ver­viel­facht und es wurden die Grund­lagen für eine leistungs­fähige Forst- und Holz­wirt­schaft geschaffen. In der Acker- und Grün­land­bewirt­schaftung sowie in der Tier­haltung führte die Einführung neuer bzw. verbesserter Produktions­verfahren zu einer enormen Steigerung der Produktivität. Dabei wurden Unterschiede in den natur­räumlichen Gegebenheiten und im wirtschaftlichen Umfeld genutzt und führten zu regionalen Spezialisierungen in der Land­wirtschaft. Heute ist der Agrar­sektor des nord­deutschen Tief­landes auch im europäischen Maßstab äußerst wett­bewerbs­fähig.

Neben den bereits erwähnten klimatischen Unterschieden prägen weitere Gradienten das nord­deutsche Tiefland. So nimmt nach Osten hin die Bedeutung der Grünland­nutzung und der Tier­haltung ab, bei gleich­zeitiger Zunahme bewaldeter und acker­baulich genutzter Flächen. Dabei verringern sich die Stick­stoff­einträge in Boden und Wasser aber auch die Wirtschafts­kraft der land­wirt­schaft­lichen Betriebe. Gesell­schaftlich und wirt­schaftlich bedeutend ist der höhere Anteil älterer Mitbürger in den östlichen Bereichen des nord­deutschen Tieflandes.