L4: Grünland

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Das Grünland beherbergt als Lebensraum mehr als die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Arten und ist ein prägendes Element in der Agrarlandschaft mit hohem ästhetischem Naturwert. Grünland hat viele Funktionen und bringt als Ökosystem vielfältige Leistungen: vom Grünland wird Futter für Rinder und Schafe gewonnen für die Stallfütterung oder als Weide. Gerade in neuerer Zeit wird Biomasse vom Grünland auch energetisch verwertet. Parallel dazu erhalten Naturschutz, Bodenschutz, Freizeit und Erholung eine zunehmende gesellschaftliche Bedeutung. Sich ändernde Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft, verursacht insbesondere durch agrarpolitische Vorgaben, durch Marktprozesse und Kostenstrukturen, durch technischen Fortschritt und nicht zuletzt durch den Klimawandel führen zu einer veränderten Grünlandnutzung und gefährden                                                   möglicherweise die Nachhaltigkeit der Grünlandwirtschaft.

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Im Vergleich zum Acker wird dem Grünland eine potentiell größere klimaschützende Wirkung zugesprochen. Das ist vor allem auf die Bindung von organischem Kohlenstoff im Boden zurückzuführen. Änderungen in der Landnutzung haben enorme Auswirkungen auf die Erträge, die Bodenqualität und die Nährstoff- und C-Kreisläufe. Die Bedeutung von Landnutzungsänderungen geht weit über das einzelne Feld hinaus und verändert nicht nur die Stoffflüsse und Wirtschaftsweisen in einer Region, sondern unter Umständen auch das Landschaftsbild.

Der anhaltende Grünlandverlust macht deutlich, dass dringender Handlungsbedarf zum Schutz des Grünlandes und der von ihm ausgehenden Ökosystemleistungen besteht.

Die Entwicklung von Anpassungsstrategien für die Grünlandnutzung unter Berücksichtigung der Regionalentwicklung, der Landschaftsordnung und der Nutzung in der landwirtschaftlichen Produktion für Milch, Fleisch und Energie ist dringend erforderlich und Ziel dieses Teilprojektes. Die Ergebnisse sollen in Zusammenarbeit vor allem mit den Teilvorhaben L3 und L5 sowie L6 und L7 in die Entwicklung von Vorstellungen für eine nachhaltige Landnutzung im norddeutschen Tiefland eingehen.

Ansprechpartner: Prof. Dr. J. Isselstein, Dr. M. Kayser sowie V. Hammes (Bearbeiter), Abteilung Graslandwissenschaft, Georg-August-Universität Göttingen