F2: Ökophysiologie
Risiken und Anpassungspotenziale von Wirtschaftsbaumarten in den Modellregionen
Die Möglichkeiten und Grenzen der Anpassungsfähigkeit der Waldbäume basieren im Wesentlichen auf dem physiologischen Leistungspotenzial der Zellen und Organe (z. B. Blatt, Wurzel, Stamm). Dieses individuelle und artspezifische Leistungsvermögen lässt sich auf der Grundlage von verschiedenen biochemischen Indikatoren (Biomarkern) in den jeweiligen Baumkompartimenten bewerten.
Im Rahmen des Verbundprojektes wird die aktuelle Stressbelastung der wichtigsten Wirtschaftsbaumarten (Buche, Eiche, Kiefer, Douglasie) gegenüber Witterungsextremen (insbesondere Wassermangel), latenten Klimaveränderungen und Stickstoffeinträgen in jeder der vier Regionen während der Vegetationsperiode auf der Grundlage von ca. 25 Biomarkern in Blättern und Nadeln untersucht. Die umweltgesteuerten, physiologischen Reaktionen werden über multivariate statistische Auswerteverfahren (”stress physiological response pattern”) zu Indices verdichtet, die direkt in die Risikoanalyse einfließen.
Die Ergebnisse sind eine wesentliche Grundlage für ein regionalspezifisches Risikomanagement in Wäldern, das die Gefährdungspotenziale quantifiziert, Indikatoren für ein effektorspezifisches Monitoring herausarbeitet und gleichzeitig den Erfolg von Anpassungsmaßnahmen überprüft. Es leistet damit einen Beitrag zur Entscheidungsfindung über künftige Bewirtschaftungs- bzw. Erhaltungsstrategien. Dies betrifft insbesondere die Baumartenwahl, Maßnahmen zur Wasserrückhaltung und zur künftigen Überwachung des Waldzustandes.
Ansprechpartner: Prof. Dr. habil. R. Kätzel, Dr. S. Löffler und T. Ziesche (Bearbeiter), Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE)